Migranten aus dem Land der Kindheit
Förderbereich: Literarische Übersetzungen
Buchpaket: 6 Werke
Fördersumme: 49.388,50 Euro
Gesamtdauer: März 2020 - Februar 2022
Geförderte Bücher:
Ivana Šojat
Emet und andere Geschichten
Aus dem Kroatischen ins Deutsche von Elvira Veselinovic
Ina Vultchanova
Crash Island
Aus dem Bulgarischen ins Deutsche von Elvira Bormann-Nassonowa
Tanja Stupar Trifunović
Die Uhren in Mutters Zimmer (März 2021)
Aus dem Serbischen ins Deutsche von Elvira Veselinovic
Bojan Krivokapić
Der Frühling macht sich auf die Reise (Mai 2021)
Aus dem Serbischen ins Deutsche von Elvira Veselinovic
Jordan Raditschkow
Katapult (Herbst 2021)
Aus dem Bulgarischenn ins Deutsche von Andreas Tretner
Yordanka Beleva
Der verlorene Augenblick (Herbst 2021)
Aus dem Bulgarischen ins Deutsche von Henrike Schmidt
Über das Projekt
Das Projekt umfasst Werke von 6 Autor:innen aus 4 Ländern Südosteuropas. Geographisch, politisch und geschlechtlich unterschiedliche Topographien werden im gemeinsamen europäischen Narrativ verortet.
Im Lyrikband „Der verlorene Augenblick” der Bulgarin Yordanka Beleva und im Roman „Die Uhren in Mutters Zimmer” der Bosnierin Tanja Stupar Trifunović werden vor den Kulissen Bulgariens und Kroatiens persönliche Familiengeschichten gezeichnet. Bei Stupar Trufunivić verweben sich Vergangenheit und Gegenwart, die versöhnt werden wollen, um eine Zukunft zu ermöglichen. Belevas Gedichte dagegen haben eine zukunftsgerichtete Perspektive und tragen Trauer und Schwermut aus dem Vergangenen bereits in sich.
Im Band „Emet und andere Geschichten” der Kroatin Ivana Šojat und dem mit dem Literaturpreis der EU ausgezeichneten Roman „Insel Krach” Ina Valchanovas (Bulgarien) kontrastieren sich fantastische Kurzgeschichten (Šojat) gegenüber einem von Wirklichkeiten gestalteten Fantasieszenario (Valchanova).
Die zwei weiteren Werken des Projekts sind durch die Augen zweier Jungen erzählt. Der eine lebt in einem bulgarischen Dorf, das stellvertretend für jedes Dorf auf dem Balkan stehen kann: Die Welt im Roman „Katapult” des bedeutenden bulgarischen Autors Jordan Raditschkow. Der andere lebt in der heutigen Welt des serbischen Autors Bojan Krivokapić im Roman „Der Frühling macht sich auf die Reise”. Die kindliche Erzählstimme wird zum Katalysator einer interkulturellen Wahrnehmung der Wirklichkeit.
Die sechs Werke greifen auf mehreren Ebenen ineinander. Es sind Lebensgeschichten über Selbstbestimmung, die um Erinnerungen und Kindheit oszillieren: Erinnerungen, die man als europäische Nachbarn teilt. Sie verzahnen sich in einer Zukunft, welche Südosteuropa in einen erweiterten Kontext stellt und dieser Literatur die verdiente Aufmerksamkeit und Anerkennung gibt. Denn „wir sind alle Migranten aus dem Land der Kindheit” (Georgi Gospodinov).
Petya Lund
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