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Rail2Dance bringt vier etablierte Tanzorganisationen in Europa zusammen und thematisiert den öffentlichen Raum sowie die Verhaltensregeln, die diese Räume prägen. Mit Hilfe von Tanzbewegungen, kollektiven Choreografien, Tanzbildern und Spielen verändern und transformieren die Tänzer:innen die festgeschriebenen Verhaltensregeln, die für einen bestimmten Raum gelten. Die Macher:innen des Projekts interessieren sich für Orte des Passierens und der Bewegung, wie Bahnhöfe, Stadtplätze und Straßen sowie öffentliche Verkehrsmittel. Mit tänzerischen Interventionen im öffentlichen Raum reflektieren sie nicht nur alltägliche Praktiken, sondern hinterfragen auch die Bedeutung von Gemeinschaft.

Rail2Dance zielt darauf ab, diese öffentlichen Räume mit Tanz zu beleben, ein großes und neues Publikum anzusprechen, aber auch europäische Tanzschaffende auszubilden, damit sie neue Fähigkeiten in den Bereichen Publikumsentwicklung, Aufführung im öffentlichen Raum und nachhaltige Mobilität entwickeln. Rail2Dance hat 3 Hauptziele, die mit den Prioritäten von Kreatives Europa übereinstimmen:

  1. Publikumsentwicklung: Erschließung und Gewinnung eines neuen Publikums für den Tanz in ganz Europa, einschließlich derjenigen, die weniger Zugang zur Kultur haben, durch physische und virtuelle Aufführungen an Orten der Bewegung
  2. Nachhaltige Mobilität: Entwicklung eines Mobilitätsprogramms für Tanzkünstler:innen, das nachhaltige Verkehrsmittel und VR-Technologien nutzt, um neue Modelle für umweltfreundliche Mobilität zu testen
  3. Kapazitätenaufbau: Entwicklung und Austausch neuer Methoden und Fähigkeiten für Menschen aus dem Tanzsektor, um deren berufliche Entwicklung und Möglichkeiten zu verbessern

Mit kollektiven Pop-up-Tanzchoreografien, die plötzlich an öffentlichen Orten auftauchen, können zumindest für einen Moment soziale Verhaltenskodizes aufgebrochen und neue Regeln erschaffen werden. Durch die Ausdehnung des Tanzes vom Theater in den öffentlichen Raum wird auch die Mauer durchbrochen, die oft durch das geschlossene künstlerische Schaffen entsteht. Bewegungen, die Räume und die darin befindlichen Körper verändern, sind in der Lage, soziale Unterschiede zu überbrücken, selbst wenn es sich nur um einen Moment handelt, in dem man sich an den Händen hält, auf dem Bahnhof singt oder sich auf dem Hauptplatz hinlegt. Auf diese Weise sucht und erzieht das Projekt ein neues Publikum für den zeitgenössischen Tanz, das in Zukunft auch in die Theatersäle kommen könnte.

Website des Projekts Rail2Dance

 

Bild: © Katarina Kolenc

  • Projektkoordination:
    Städtische Theater Chemnitz gGmbH (DE)
  • Partner:
    Dance Theatre MD (FI) /// Plesni Teater Ljubljana (SI) /// Norrlandsoperan (SE)
  • Förderbereich:
    Kleines Kooperationsprojekt
  • Fördersumme:
    200.000 Euro
  • Gesamtdauer:
    2022-2024